Worte des Pastoralteams in der aktuellen Corona-Krise (19.03.20)

Liebe Schwestern und Brüder!


Wir leben in bewegten und unruhigen Zeiten und viele Menschen sind verängstigt und irritiert angesichts der Ausbreitung des Coronavirus. Da tut es gut, wenn wir uns gegenseitig Mut zusprechen, uns versichern, dass alles getan wird, um die rasche Ausbreitung dieses Virus zu verhindern und somit Menschen zu schützen.

Dass wir angesichts der Ausbreitung des Coronavirus keine öffentlichen Gottesdienste mehr feiern können, trifft uns besonders hart. Doch auch wenn das gemeinschaftliche Gebet im Gottesdienst eine Zeitlang ruhen muss heißt das nicht, dass wir das Beten einstellen müssten. Im Gegenteil!

Wir alle wollen unseren Beitrag leisten, um im privaten Gebet Menschen in Not im Blick zu behalten und für sie vor Gott einzustehen.
Sie können am Fernsehen, am Radio oder über das Internet einen Gottesdienst mitfeiern. Das ist gerade in unseren Tagen eine Chance. Daher übertragen viele Diözesen ihre Gottesdienste. Auch die Gottesdienste aus dem Kölner Dom werden auf diesem Weg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wenn Sie darauf achten, dass der Gottesdienst live übertragen wird und Sie die Absicht haben mitzufeiern, können Sie daran teilnehmen.
Besonders sinnvoll ist es, wenn Sie als Familie oder Wohngemeinschaft für die Mitfeier zusammenkommen können, um eine Gemeinschaft um Christus zu bilden.

Unsere Kirche bleibt in der Zeit jeden Tag für ein persönliches Gebet offen als Ort, wo Sie Zuflucht, Ruhe und Kraft aus dem Glauben durch Ihr persönliches Gebet finden. Es gibt darüber hinaus viele Möglichkeiten zu beten und dabei den Menschen zu gedenken, die jetzt besonders gefährdet sind. Das sind ältere Menschen, Kranke, alle Helfer, die ihren Dienst tun und uns zur Seite stehen. Wir wollen diese Menschen im Gebet nicht allein lassen, sondern unterstützen.

Die Morgen-, Mittags- und Abendglocken läuten in unseren Kirchen. Das ist eine gute Gelegenheit, Inne zu halten, ein Vater unser zu sprechen, ein Gegrüßet seist du Maria oder ein Engel des Herrn zu beten.

Jeden Morgen um 8.00 Uhr feiern wir als Ordensgemeinschaft die Eucharistie in unserer Hauskapelle und beten vor dem Herrn stellvertretend auch in Ihren Anliegen für alle unser Stundengebet.

Es ist eine Fastenzeit einer besonderen Art. Es wird uns ein Fasten auferlegt, das wir uns nicht ausgesucht haben, das aber notwendig und sinnvoll ist, damit wir diese Krisenzeit gut miteinander meistern können. Dazu möchte ich Sie ermutigen und ich sage Ihnen zu: wir als Seelsorger beten jeden Tag für Sie; beten Sie auch für uns, beten wir miteinander und füreinander. Das ist die beste Weise unserem Gott Spielraum zu geben, in dieser Zeit seine Dinge zu gestalten - so wie es seinem Willen entspricht. Wir haben große Heilige in unserem Bistum und unsere Kirchenpatrone. All sie wollen wir anrufen. Sie sind uns helfend an der Seite und wir dürfen auf ihre Fürsprache bauen. Gemeinsam gehen wir auf Ostern zu, bleiben wir zusammen im Gebet verbunden.

Da wir uns nicht mehr zu öffentlichen Gottesdiensten versammeln können, läuten bis zum Gründonnerstag in allen Kirchen des Erzbistums Köln täglich um 19.30 Uhr die Glocken. Das Geläut lädt uns alle zum persönlichen Gebet ein und soll Zeichen einer bleibenden Gebetsgemeinschaft sein. Wir laden ein, dass die Gläubigen an den Orten, wo sie sich gerade aufhalten, sich dieser Gebetsgemeinschaft anschließen und das Gebet Unter deinen Schutz und Schirm beten:

Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir,
o heilige Gottesgebärerin,
verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten,
sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren.
O du glorreiche und gebenedeite Jungfrau,
unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin.
Versöhne uns mit deinem Sohne,
empfiehl uns deinem Sohne,
stelle uns vor deinem Sohne.


Für das Seelsorgeteam St. Patricius
Pfarrer Pater Johannes Mikrut, CSMA